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Kick-Off der Arbeitsgruppe „Zukunft“

Es wird den Politikern oft nachgesagt, dass sie nur im Planungshorizont einer Legislaturperiode denken. In dieser Hinsicht ist das Vorhaben der Arbeitsgruppe „Zukunft“ nicht typisch „politisch“. Das Planungsziel geht deutlich über dieser Regierungsperiode hinaus, gilt es doch, Szenarien für die Entwicklung von Ebreichsdorf in den nächsten 30 Jahren zu skizzieren und letztendlich auch einen roten Faden für unsere Stadt, also einen sogenannten „Masterplan“ zu entwerfen.

Ein ambitioniertes Ziel, das noch Keine oder Keiner in diesem Arbeitskreis definitiv beschreiben kann, wie es aussehen wird und wie der Weg genau dorthin aussehen wird. Dennoch sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Sitzung, dem sogenannten “Kick-Off“ Treffen am 12.Mai, voll überzeugt, dass dieses Vorhaben sehr wichtig für unsere Stadt ist:

  • So wie andere Gemeinden in der südlichen Umgebung Wiens wächst auch in Ebreichsdorf die Bevölkerung alle 10 Jahre um rund 10 Prozent. Dieser Trend scheint sich keinesfalls zu verlangsamen.
  • Die gute verkehrstechnische Anbindung von Ebreichsdorf über die Autobahn und die geplante verbesserte Anbindung über eine Hochleistungsstrecke der ÖBB lassen vermuten, dass unsere Gemeinde für Zuzügler aus Wien, aber auch für unsere eigenen jungen Gemeindebürger sehr attraktiv sein wird, um sich hier nieder zu lassen.
  • Der neue Bahnhof zwischen den Ortsteilen Ebreichsdorf, Unterwaltersdorf und Weigelsdorf drängt eine weitere Entwicklung der Ortsteile in Richtung des neuen Bahnhofs auf. Diese Gegend wird für neue Siedlungen interessant werden, das bestätigen uns auch Experten. Damit wird der Ortsverband Ebreichsdorf, Unterwaltersdorf, Weigelsdorf und Schranawand (die „Wir 4“) siedlungsmäßig tendenziell zusammenwachsen.

Darf das sein?
Sollte diese Entwicklung nicht gebremst werden?

Der Gemeinderat hatte in der vergangenen Periode sicher auch kein gutes Gefühl mit diesen Aussichten und hat bei der Szenario Planung für das „Örtliche Entwicklungskonzept“ nur ein sehr moderates Wachstum als „Planungsszenario“ angenommen, wohl in der Sorge, ob man diese Veränderung überhaupt verkraften könne.

Können / Wollen / Sollen wird das eigentlich verhindern?

Ein Zitat einer Verantwortung tragenden Raumplanerin dazu: „Im Tullnerfeld ging die Entwicklung nach dem Bahnausbau so schnell, da sind wir schon fast zu spät!“

Nun, damit sind wir auch schon mitten in dem Arbeitsprogramm dieser Arbeitsgruppe:

  • Es geht darum, nicht unvorbereitet in die Zukunft zu gehen, sondern verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten mit externen Experten, mit örtlichen Vereinen, mit Jugendgruppen und Schulen zu diskutieren und so Wege aufzuzeigen, wie man eine zukünftige Entwicklung nicht einfach erleiden muss, sondern sie auch positiv zu gestalten.
  • Es geht darum herauszufinden, durch welche wesentlichen Steuerungsmöglichkeiten die Lebensqualität erhalten und ausgebaut werden kann.
  • Es geht darum, eine eigene Linie hineinzubringen, auch mit Visionen.
  • Es geht um die Einbindung der Bevölkerung, um gemeinsame Ideengenerierung und auch um die Entwicklung eines „Wir“ Gefühls.
  • Es geht um die Verbesserung des „Ökologischen Fußabdrucks“, also um die bestmögliche Nutzung unserer Ressourcen (Boden, Energie), auch um die Reduzierung des Verkehrs.
  • Es geht auch um den Erhalt und den Ausbau des Freizeitwertes unserer Gemeinde.
  • Und es geht auch darum, Betriebsstandort von Unternehmen mit möglichst vielen Arbeitsplätzen zu werden, die ein tägliches Pendel von Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern in die Metropole unnötig machen.
  • Es geht um eine übergreifende Betrachtung möglichst aller Aspekte.

Es freut uns, dass wir in unserem Ansinnen auch das Land NÖ als Unterstützer gefunden haben. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Instituten (dazu gab es bereits vielversprechende Vorgespräche)  sollen verschieden Möglichkeiten und „Best Practice“ Beispiele untersucht  und auf ihre Anwendbarkeit geprüft werden. Dabei sind wir in Diskussion, in einem Forschungsprojekt die Entwicklungsmöglichkeiten zu einer „Smart City“ zu untersucht und gemeinsam mit der Bevölkerung Varianten zu studieren und gute Vorschläge für künftige Projekte zu entwickeln. Damit kommt eine spannende Aufgabe auf uns zu! Wir werden laufend über diese Aktivitäten informieren und auch zu öffentlichen Präsentationen und Diskussionen einladen. GR DI Heinrich Humer
Obmann Arbeitsgruppe Zukunft

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