Vergangene Woche kam es zu einer regelrechten und wundersamen „Bodenschwellen-Vermehrung“ im Ortsgebiet von Weigelsdorf. Auf ca. 250 Straßenmetern, in der Nüsslgasse und Lagerhausstraße, gesellen sich nun 5 neue Bodenschwellen zu der bereits seit langem bestehenden Kreuzungserhöhung mit 4 Rampen. „Je nachdem in welche Richtung man nun fährt kommt man in den „Genuss“ von bis zu 6 (!!) Bodenschwellen auf engstem Raum! Besonders eine Schwelle gleicht einem Schildbürgerstreich: Wurde doch sogar auf einem Straßenstück mit lediglich 45 Metern Länge ebenfalls eine neue Bodenschwelle angebracht!“, kritisieren der im Verkehrsausschuss vertretene Gemeinderat Bernhard Scharf und Stadtparteiobfrau Petra Falk.
n den Sozialen Medien gingen daraufhin am Wochenende die Wogen hoch. In über 200 Facebookkommentaren innerhalb eines Tages wurde lautstark der Unmut über dieses Schwellerchaos kundgetan.
Aber nicht nur dort kommen die neuen Schweller nicht gut an. Auf die Frage nach der vermutlich erhofften Verkehrsberuhigung antwortet eine betroffene Anrainerin wie folgt: „Selbst wenn jetzt weniger Autos fahren sollten, ist die Lärmbelastung durch das Überfahren und nachträgliche Beschleunigen der Fahrzeuge ein Vielfaches. Wer auch immer das veranlasst hat, hat wohl eine Prämie für das Anbringen pro Bodenschwelle kassiert.“
Brisant ist auch, dass die zuständige Stadträtin Claudia Dallinger die Anschaffung der Bodenschwellen erst nachträglich diese Woche im Ausschuss genehmigen ließ. Und zwar zufällig unmittelbar nachdem die Proteste auf Facebook losgingen. Und auf die Frage, wer denn die konkreten Anbringungsorte ausgewählt hätte, schob sie jede Verantwortung von sich.
„Verantwortungsvolle Gemeindepolitik sieht jedenfalls anderes aus“, sind sich Falk und Scharf einig. „Wir fordern Frau Dallinger daher nun auf, zumindest im Nachhinein die Sinnhaftigkeit der Bodenschwellen prüfen zu lassen und entsprechende Korrekturen möglichst rasch zu veranlassen. Steht doch in kürze die Ernte in der Landwirtschaft bevor. Und die traditionelle Zufahrt zum ansässigen Lagerhaus führt für alle Ackerflächen aus Weigelsdorf genau über diese Bodenschwellen. Die aktuelle Geräuschkulisse beim Überfahren der Bodenschwellen für die Anrainer ist dagegen dann wohl eine Kleinigkeit“.
