Erschließung nach innen soll Vorrang vor weiterem Wachstum nach außen haben

Als Leiter der Arbeitsgruppe Zukunft fühle ich mich den bisherigen Ergebnissen der Arbeiten des Smart City Projektes verpflichtet. Wesentliche Ziele darin sind der sparsame Umgang mit Boden und Energie und die Konzentration der Siedlungsentwicklung auf die am besten geeigneten Plätze.

So wurde erst in der Gemeinderatssitzung am 6.7. dieses Jahres beschlossen:
„Neue Konzepte einer Stadtentwicklung mit „smarten“ Ansätzen, unter Nutzung eines Konzeptes der kurzen Wege, geringem Boden- und Energieverbrauch, ausreichendem Grün- und Erholungsraum, neuen Mobilitätsansätzen und einem gesamtheitlichen Konzept könnte gerade mit einem neuen Siedlungsquartier gut verfolgt und ein neuer Stadtteil mit hoher Lebensqualität erschlossen werden.“

Dem gegenüber steht nun ein Projekt der Siedlungserschließung am östlichen Ortsrand, mit dem Ziel, günstige 600 m2 Baugründe zu erschließen.
Verantwortungsbewusste Raumplaner warnen schon seit geraumer Zeit vor der rasanten Zersiedlung der Landschaft und empfehlen eine Konzentration und Verdichtung der Siedlungsentwicklung auf gut geeignete Plätze. (Siehe dazu auch eine Veranstaltung am 23. Nov.2017: orte-noe.at/programm/raumplanungssymposium-2017 („Das Ende des Wachstums - Alternativen zur Verplanung und Verbauung unserer Zukunft“). Bestehende Infrastruktur sollte effizient genutzt werden bevor weiterer fruchtbarer Boden versiegelt wird.

Im gegenständlichen Fall wollte ich als Übergangslösung zur Schaffung aktuell notwendiger Bauflächen diesem Vorhaben des Fraktionskollegen, der seine Grundstücke der Gemeinde günstig zur Verfügung stellen will, ursprünglich zustimmen, musste aber in der Diskussion erkennen, dass es ein Ziel der SPÖ und FPÖ ist, darüber hinaus weitere Erschließungen anzustreben. Billiger werden Baugründe natürlich nur an weniger gut geeigneten und erschlossenen Plätzen. Es darf aber nicht unsere Strategie sein, wenn wir den Gedanken einer klugen Raumordnung ernst nehmen, nur das „Billige“ im Fokus zu haben, sondern die am besten geeignetsten Plätze. Dazu haben wir uns im Beschluss am 6. Juli bekannt.

Weiters sehe ich es nicht mehr als Aufgabe der Gemeinde, Bauplätze durch Steuergelder zu subventionieren. Dagegen bekenne ich mich sehr wohl zu sozialem Wohnbau und Startwohnungen für unsere Jugend. Die Begrenzung auf 40-50 m2 Wohnungsgröße einer Wohnung für Familien wurde von mir nie gefordert.

Wenn nun Herr Gubik von der FPÖ in seiner Aussendung meint, er habe ein Herz für günstige Baugründe für die Jugend, dann könnte er mit gutem Bespiel vorangehen und seine eigenen (bereits umgewidmeten) Baugründe genauso günstig der Jugend anbieten wie es der Kollege in diesem Fall vorgezeigt hat.