Für die Stadtregierung ist es wichtiger die Bahn vom Ortszentrum wegzurücken, als sie als Chance für eine künftige Entwicklung unserer Stadt zu sehen.
Wien baut den Bahnhof im Zentrum, nützt dies für den Bau einer Bahnhofscity, wir verschieben die Bahn an den Stadtrand, akzeptieren nur mehr eine Nebenstrecke als “Regionalbahnhofszufahrt” und glauben, dass wir so eine Intervallverdichtung der Züge nach Wien erreichen werden. In diesem Fall werden wohl nur die notwendigsten Züge (vermutlich nur stündlich einmal) an unserem Bahnhof halten.
Weiters würde auch der alte Bahnhof ohne vernünftige Park&Ride Anlagen bleiben. Das ist kein wirkliches Nutzen einer Chance, die derzeit besteht.
Wir riskieren sogar mit der Formulierung von “unerfüllbaren” Wünschen, dass die ÖBB überhaupt dieses Teilstück eingleisig belässt, denn das würde für sie im Vergleich zu der beschlossenen Westumfahrung mit Behalt der Bestandsstreck wegen des Kreuzungsbereiches betrieblich gar nicht nachteilig sein. Die Bahn könnte sich dabei VIEL Geld ersparen und für “dringlichere” Projekten einsetzen.
Bürgermeister Wolfgang Kocevar widerspricht sich selbst in der Gemeinderatssitzung, indem er zum einen einen Bahnhof zwischen Ebreichsdorf und Unterwaltersdorf als große Bedrohung für Ebreichsdorfer darstellt, und einige Minuten später die Aussage eines Raumplaners zitiert, die genau bei dieser Lösung in diesem Ortsteil das Entstehen eines neuen Stadtteils sieht, weil dieser Bereich für Betriebe, private Wohnnungssuchende und Baugesellschaften dann höchst interessant wäre.
Für Pendler, Schüler und für unsere Jugend ist eine leistungsfähige Bahn mit Bahnhof im Ort absolut wichtig. Dies in Verbindung der Entwicklung eines neuen Umfahrungs- und Zubringerkonzeptes würde “die Jahrhunderchance” sein für Ebreichsdorf.
Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, sich massiv gegen diese Ansage der Koalitionsregierung zu wehren, den wir glauben nicht, dass dies der Mehrheitswille der Ebreichsdorfer Bevölkerung ist.
GR Heinrich Humer, ÖVP