Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur wie der Trend zur Kleinfamilie, der steigende Anteil älterer Menschen oder neue Lebensstile und Werthaltungen wie Genuss und mehr Selbstbestimmung stellen den Sport im Land vor neue Herausforderungen. Neben der Gesundheit ist der Sport auch zu einem Wirtschafts- und Tourismusfaktor geworden. Daher wurde im Sportnetzwerk Niederösterreich auf den gemeinsamen Dialog zwischen Sport, Bildung, Kultur, Gesundheit, Wirtschaft und Tourismus gesetzt. "Eine Strategie ist nur dann wertvoll, wenn sie von allen mitgetragen wird", so Bohuslav. Daher sei es ihr im Sport genauso wie in der Wirtschaft und im Tourismus ein Anliegen, diesen zukunftsweisenden Fahrplan "möglichst breit aufzustellen". Mehr als 200 Experten aus allen Bereichen des Sportgeschehens haben an der Entwicklung der Sportstrategie mitgearbeitet. Diese sollen auch an der Umsetzung, mit der bereits morgen begonnen werde, beteiligt werden, so die Landesrätin.
Fundierte Analyse zur Ausgangslage
Über eine Befragung der niederösterreichischen Sportvereine, einer Haushaltbefragung, Experteninterviews und vielen Vergleichsanalysen mit anderen Bundesländern und Nationen habe sich das Projektteam eine gute Übersicht über den Status Quo im Sport geholt. Die künftigen Bausteine für eine erfolgreiche Sportentwicklung sind das Resultat von sechs Sportfachwerkstätten, in denen jeweils rund 20 Experten die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert und mit vielen Ideen und Vorschlägen zur Sportstrategie 2020 zusammengeführt haben.
Ziel: Steigerung bei Breiten- und Spitzensport
"Es gibt eine klare Vision, die lautet 'Sportland Niederösterreich bewegt. begeistert. gewinnt.'", so Bohuslav. Ziele sowie Stoßrichtungen und Schwerpunktmaßnahmen, wie diese umgesetzt werden können, sind weiters Teil des Aufbaus der Sportstrategie. "Niederösterreich ist ein Land mit ausgeprägter Sportkultur", so die Landesrätin. Sportkultur meine dabei einerseits die in der niederösterreichischen Bevölkerung fest verankerte Bewegungskultur, den Breitensport, und andererseits eine nachhaltige Leistungskultur, die den Spitzensport im Land charakterisiert. Die beiden großen Ziele, die sich das Sportland Niederösterreich setzt, sind: "Derzeit bewegen sich 30 Prozent der Bevölkerung einmal pro Woche. Diesen Anteil wollen wir um 20 Prozent steigern, also 100.000 Menschen mehr zum Breitensport bewegen", so Bohuslav. Eine Steigerung von 20 Prozent habe man sich auch im Spitzensport als Ziel gesteckt. Das bedeute 100 Nachwuchstitel mehr.
Initiativen mit Sportverbänden
Zu den wichtigsten Stoßrichtungen gehört die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung, die Weiterentwicklung der Sportstruktur, aber auch die Verbesserung von Image und Stellenwert des Sports. Darüber hinaus sollen Forschung und wissenschaftliche Entwicklung mehr eingebunden werden. "Sportveranstaltungen sind in Niederösterreich schon jetzt Top-Veranstaltungen", so Stöger. Durch eine ausreichende Anzahl motivierender Breitensportveranstaltungen und internationaler Veranstaltungen wolle man den Sport zu den Menschen bringen. Sehr ausgeprägt sei die Bewegungsarmut bei Kindern und Jugendlichen. Durch Kooperationen zwischen Sport und Schule wolle man die Sportteilnahme dieser erhöhen. Gemeinsam mit Sportverbänden und -vereinen sollen auch viele Bewegungsinitiativen gesetzt werden, die Gesundheit, lebenslanges Sporttreiben und einen aktiven Lebensstil sichern.